Ich war eher der Nachzügler in der Familie. Einen großen Bruder habe ich und auch eine große Schwester. Meinen großen Bruder allerdings habe ich nie kennengelernt. Leider verstarb er in den frühen siebziger Jahren an plötzlichem Kindstod (SIDS) im alter von 6 Monaten. Meine Schwester und ich sind trotzdem mit dem Wissen aufgewachsen das wir noch einen großen Bruder hatten. Schon allein dieses Bild was in unserem Wohnzimmer hing erinnerte uns daran.
Spätestens wenn man selbst Mutter wird ist das mitunter das schrecklichste was einem passieren kann. Ich habe in der Schwangerschaft oft mit meiner Mama darüber gesprochen und ihr von meinen Ängsten erzählt. Auch nach all diesen Jahren fiel es ihr verständlicherweise nicht immer leicht darüber zu sprechen, aber sie nahm mir meine Angst und war für mich da.
Am 7. September 2007 bin ich selbst Mutter geworden. Mama einer wundervollen Tochter.
Und auch meine Geburt war nicht sehr schön. Eher dramatisch und Traumatisch. Wenige Stunden nach der Geburt kam meine Tochter auf die Kinderintensivstation in ein anderes Krankenhaus. Wir sind über den Termin gewesen und das Fruchtwasser war nicht mehr okay. Sie hatte also eine neugeborenen Infektion, neugeborenen Gelbsucht und Sättigungsabfälle.
So besuchte ich täglich eine Woche lang mein Kind auf der Station. Dort lagen so kleine Würmchen, all diese frühen Frühchen so winzig und zart.
Das Töchterlein fiel einem direkt ins Auge wenn man ins Zimmer kam. Dieser kleine große Brocken gehörte zu uns.
60 cm und 4170 Gramm in einem winzigen Bett. Ein Bild für die Götter
Oh, da bin ich abermal richtig vom Thema abgekommen.
Eigentlich wollte ich mich für die Geburtstagsgrüße bedanken, darüber habe ich mich sehr gefreut.
